alter Titel

ehemals Württembergischer Verein zur Förderung der humanistischen Bildung e.V.

Freitag, 30. Oktober 2015

So fein ist Latein! – Humanistische Spaziergänge I (Teil 2)

„Unser neuer Autor aus Japan stellt sich vor“: Gleich in seinem ersten lat. Artikel vom 23.10. 15, der berühmten Praefatio des T. Livius teils nachempfunden, präsentierte der Japaner überraschende Erkenntnisse zum lat. Prosarhythmus – nun erscheint der Aufsatz in deutscher Übersetzung, vom Autor noch um eine einleitende u. eine abrundende Bemerkung (Exordium & Additamentum) erweitert.  Hier geht es zum feinen lat. Orignal.

Exordium:
Darf ich mich vorstellen: Mein Name ist Paul Masanobu Wakai; wobei mein erst genannter Name ein christlicher Taufname zum Angedenken jenes Apostels ist, der aus einem Saulus ein Paulus geworden sein soll, während der zweite

Montag, 26. Oktober 2015

Weltmacht in Wilkenburg - Einstimmiges Votum für die Römer

Hemmingen in Niedersachsen, Ortsteil Wilkenburg, unter tausend Einwohner. Als die Firma Holcim plante, dort Kies abzubauen, rechnet niemand mit Problemen: Laut Planunterlagen der Region Hannover würden alle Grundstückseigentümer an Holcim verkaufen. Doch dann treten Kleinfunde zu Tage, Sandalennägel, eine Pinzette und Münzen, darunter ein römisches As, geprägt 15 v. Chr. und einer Kupfermünze (kurz nach Christi Geburt, aus Lyon). Der Archäologe Otto Braasch hatte mittels Luftbildern schon 1992 eine rechteckige Grabenanlage östlich des Flusses Leine wahrgenommen. Nun haben die Archäologen Gewissheit: Ein großes römisches Marschlager aus der Zeit um Christi Geburt, das erste seiner Art in Norddeutschland. Bis zu 20.000 (!) Soldaten haben hier Platz gefunden, über drei Legionen. Ein gewaltiges Lager auf ca. 30 Hektar (ca. 500m x 600m), über das die Zeitungen berichten (z.B. Hannoversche Allgemeine vom 13.10.2015 und vom 16.10. „Weltmacht in Wilkenburg“).
Römerlager für 20.000 Mann  in Wilkenburg
             Wie geht man mit nun mit so einem großen Fund um? Schließlich wollen einige Bauern ihr Land zunächst weiter an Holcim verkaufen. Im Normalfall setzten sich immer die wirtschaftlichen Interessen durch. Im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt verschwindet der Fundplatz selbst bei sensationellen Holzfunden oder der größten Töpferwerkstatt nördlich der Alpen kurzerhand unter einer Tiefgarage und unter einem neuen Wohnhaus. Nur Notgrabungen wurden zugelassen.
            Nicht so in Wilkenburg: Die Kirchengemeinde St. Vitus stellt zusammen mit der Stadtverwaltung das Grundstück nicht zur Auskiesung zur Verfügung, der Rat der Stadt Hemmingen spricht sich mit großer Vehemenz gegen den Kiesabbau aus - einstimmig, unterstützt vom Bürgermeister und von sämtlichen Fraktionen. Die zahlreichen Zuschauer klatschen laut Beifall, die gesamte Stadt zieht an einem Strang. Das Kulturgut des Römerlagers bleibt damit künftigen Generationen erhalten.
Sollte man sich da nicht in eine Scheibe von abschneiden in Baden-Württemberg…?

Freitag, 23. Oktober 2015

So fein ist Latein! – Humanistische Spaziergänge I (Teil 1)

„Unser neuer Gast-Autor aus Japan stellt sich vor – komplett auf Latein!“ 


Darf ich mich vorstellen: Ich heiße Paul M. Wakai, geboren in Japan.  ‚Werde ich etwas ausrichten, was dem Aufwand gebührt? ‘, diese Frage überkam mich,
als ...“,  so der Auftakt des Vorstellungstextes, der hier in der altehrwürdigen Sprache der Humanisten vorliegt – in „lingua Latina“, vom Autor persönlich eingesprochen (Videostream s.u.) (hier: deutsche Fassung) :

Paulus Viridiputeus auctor est Facturusne operae pretium sim (is cui est nomen Paulus Masanobus Viridiputeus quique in Iaponia sum natus), si de dulcedine et alacritate rerum humaniorum – in primis de Latinitatis splendore – in Virtembergensium humanistarum pagina interretiali* perscripserim, nec satis scio nec, si sciam, dicere ausim, quippe qui cum ueterem tum uulgatam iam esse rem uideam, dum peritissimi semper doctissimique auctores aut in rebus certius aliquid allaturos se aut describendi arte reuerendissimam uetustatem superaturos credunt.

Res est praeterea et immensi operis, ut quae ab antiquissimis profecta initiis in

Montag, 19. Oktober 2015

Latein ist fein! – Kurzweilige Führung in Ladenburg

Latein ist fein!
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde des Lobdengau-Museums!

Hartmut Dietrich berichtet am Sonntag, dem 25. Oktober 2015 um 11 Uhr in der Archäologischen Abteilung über das Leben der einstigen Bewohner von LOPODUNUM.

Der Altphilologe bietet die kurzweilige öffentliche Führung in der Sprache der Römer an. Mag der Lateinunterricht auch weit zurückliegen: Diesen Mann werden Sie verstehen!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Eintritt: 3,50 €. Ermäßigt: 2 €.

Latein ist fein! Kann auch als Gruppenführung gebucht werden. Nähere Informationen finden Sie hier:

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Hensen


„Dagoberts Ladenburg? ÜberReste des frühen Mittelalters“ 17. Oktober 2015 bis 6. Januar 2016.

Dr. Andreas Hensen
Leiter des Lobdengau-Museums
Stadt Ladenburg
Amtshof 1
68526 Ladenburg
Tel.: 06203/1079700

Fundpatentreffen in Museum und Park Kalkriese

Führung mit Schauspieler Miguel Lugasi / Hintergrundgesprächmit  Restaurierungsteam ©Varusschlacht im Osnabrücker Land
Seit mittlerweile zwei Jahren pflegt das Museumsteam den besonderen Austausch mit archäologisch Interessierten aus ganz Deutschland, die dafür zu exklusiven Stippvisiten bei Grabungen oder – wie dieses Mal – in die Sonderausstellung eingeladen werden. Für den neuesten Fundpaten, Leander Kraut aus Menden, war der Besuch bei Germanicus ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Er hatte die Patenschaftsurkunde als Geburtstagsüberraschung von seinem Sohn erhalten. Restauratorin Christiane Matz gratulierte nachträglich und empfahl dieses Beispiel mit einem Augenzwinkern zur Nachahmung: „Eine Fundpatenschaft ist doch ein tolles Präsent für Freunde, Verwandte oder Geschäftspartner. Wo sonst bekommt man so viele antike Kostbarkeiten auf einmal geschenkt...?“


Förderer blicken hinter die Museumskulissen 
Zweites Fundpatentreffen in Museum und Park Kalkriese
Bramsche-Kalkriese, den 19. Oktober 2015
Einen besonderen Tag in Museum und Park Kalkriese verlebten ein Dutzend „Fundpaten“ der Varusschlacht im Osnabrücker Land am vergangenen Wochenende. Mit ihrer Jahresspende leisten sie einen besonderen Beitrag zum Erhalt der Funde und zur Weiterführung der archäologischen Forschungen am Ort der Varusschlacht. Als Dank lud das Museum seine Paten zu einem Blick vor und hinter die Kulissen ein.
Zunächst ging es in Begleitung des römischen Konsuls Gaius Silius durch die aktuelle Sonderausstellung „ICH GERMANICUS. Feldherr Priester Superstar“. Die etwas andere Ausstellungsführung mit dem Schauspieler Miguel Lugasi war an diesem Samstag exklusiv den Museumsförderern vorbehalten. Anschließend informierte Restauratorin Christiane Matz die besonderen Gäste über die weitgereisten Objekte der Sonderausstellung. Denn Leihgaben aus dem Louvre oder dem British Museum, wie sie noch bis zum 1. November in Kalkriese zu sehen sind, bedeuten einen besonderen Organisations- und Pflegeaufwand für jedes Museum. Hierüber plauderte die Restauratorin in lockerer Runde aus dem Nähkästchen.
Schließlich lud Grabungstechniker Klaus Fehrs zu einem Blick hinter die Kulissen der archäologischen Abteilung ein. Eine große Ausgrabung gab es in diesem Jahr in Kalkriese zwar nicht. Die „grabungsfreie“ Zeit nutzen die Archäologen zum Kartieren und Bewerten der bestehenden Grabungsfunde. An ausgewählten Stücken präsentierte Fehrs das wachsende Wissen über die Geschichte der Varusschlacht, gab jedoch anhand einiger Objekte auch die eine oder andere „Geschichte hinter der Geschichte“ der Funde zum besten. Als Sondengänger des Museums ist Fehrs nämlich nicht nur an den regulären Ausgrabungen beteiligt, sondern immer zur Stelle, um bei Baustellen oder Ortsbegehung in der Umgebung einen Überblick über mögliche archäologische Besonderheiten zu gewinnen. Solche Detailarbeit ist teilweise mühsam, sorgt aber dafür, dass Kalkriese auch über 25 Jahren nach den ersten Funden eine wichtige Stätte der archäologischen Forschung bleibt. Hierzu leisten die derzeit zwanzig Fundpaten des Museums einen Jahresbeitrag von mindestens 75 Euro, der ausschließlich der Untersuchung und Restaurierung der Fundobjekte in Kalkriese zu Gute kommt. Dafür informieren die Archäologen und Restauratoren sie aus erster Hand über neueste Erkenntnisse.

Der Patenschaftsantrag ist im Servicebereich der Seite www.kalkriese-varusschlacht.de abrufbar. Für Fragen rund um die Fundpatenschaft stehen Restauratorin Matz (christiane.matz@kalkriese-varusschlacht.de) und Grabungstechniker Fehrs (klaus.fehrs@kalkriese-varusschlacht.de) gerne zur Verfügung.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Ausstellung "Dagoberts Ladenburg? ÜberReste des frühen Mittelalters"

Wann werden nach dem Ende der römischen Metropole Lopodunum die Anfänge der mittelalterlichen Stadt Ladenburg fassbar? Mit dieser Frage beschäftigen sich Ladenburger und Heidelberger Schüler im Rahmen des von der Robert Bosch-Stiftung geförderten Projektes ‚Denkwerk Mittelalter‘. Dabei werden sie von ihren Geschichtslehrern, Studierenden und Professoren der Universität Heidelberg sowie der Leitung des Lobdengau-Museums begleitet.
Neben spektakulären archäologischen Funden zeigt die Präsentation erstmals eine für die Stadtgeschichte bedeutende und gleichzeitig fragwürdige Urkunde. In diesem Dokument spielt der sagenumwobene fränkische König Dagobert I. eine zentrale Rolle…

Sehr geehrte Damen und Herren,
zur Eröffnung der kleinen Ausstellung

„Dagoberts Ladenburg? ÜberReste des frühen Mittelalters“

am Freitag, dem 16. Oktober 2015 um 19 Uhr
dürfen wir Sie und Ihre Freunde herzlich einladen!

Die Veranstaltung wird vom ‚Gemischten Ensemble‘ der Musikschule Ladenburg künstlerisch umrahmt.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Andreas Hensen

Dr. Andreas Hensen
Leiter des Lobdengau-Museums
Lobdengau-Museum Stadt Ladenburg
Amtshof 1
68526 Ladenburg
Tel.: 06203/1079700